Milchwirtschaft

2014 Kuhprogramm

Das Milchwirtschaftsprojekt ist erfolgreich beendet.

Wir haben in der Zeit von Januar 2014 bis Januar 2016 über die Internetplattform betterplace.org Spenden für Kühe gesammelt. Insgesamt konnten wir Dank der Hilfe zahlreicher Spenderinnen und Spender in dieser Zeit 32 Kühe für bedürftige Familien kaufen lassen. Die Spenden für die letzten vier Kühe haben wir am 1.4.2016 überwiesen.

Nochmals vielen Dank an alle, die zum Erfolg dieses Projekts beigetragen haben.

Die Seite des Programms mit vielen Fotos und Kommentaren finden Sie bei betterplace : “Kühe für wirtschaftlich schwache Familien in Südindien”

Die vollständige Beschreibung des “Kuhprogramms” finden Sie hier:

 

 

Tierhaltungsprojekt

 Helferinnen von Mount Rosary

Alangar, Moodbidri, Karnataka, Indien

Einführung

Indien ist ein landwirtschaftliches Land. 80% der Bevölkerung leben in 567.000 Dörfern und sind von der Landwirtschaft abhängig. Landwirtschaft bedeutet Anbau von Reis, Weizen, Hirse, Mais, Gemüse und Blumen. Dann folgt die Haltung von Kühen, Büffeln und anderen Haustieren.

Es gibt nur sehr wenig Landwirte mit großen landwirtschaftlichen Flächen. Aber die Mehrheit sind Kleinbauern, die zwei Acre (ca. 8.000 m²) und weniger bewässerte Flächen haben. Damit ihre Landwirtschaft nachhaltig und wirtschaftlich ist, betreiben sie Tierhaltung. Sie halten Kühe und Büffel und betreiben Milchwirtschaft, um ihre Familie ernähren und ihren Kindern eine Ausbildung ermöglichen zu können.

Die Situation in Moodbidri – Alangar

Moodbidri ist ein Gebiet von 29 Dörfern, die von Hindus, Muslimen, Christen und Jains bewohnt werden. Mehr als 80% sind Menschen, die von der Landwirtschaft abhängen und die wenig Land besitzen. Daher können ihre Familienangehörigen sich nicht nur auf die Landwirtschaft verlassen. Daher ist Tierhaltung ein Muss für ein gesundes Leben. Die Familien in Moodbidri lieben die Haltung von Kühen, weil es eine traditionelle Erwerbsquelle ist. Sie werden hierbei unterstützt durch Milchsammelstellen, Milchgenossenschaften in Moodbidri und einen Milchverarbeitungsbetrieb in Mangalore. Außerdem hat eine Kuh religiösen Wert in der Tradition der Hindus.

Der Bedarf für ein Tierhaltungsprogramm

Mount Rosary kümmert sich nicht nur um die Menschen in den Einrichtungen von Mount Rosary, sondern auch um die Dorfbewohner in der Gegend von Moodbidri, vor allem die Leute, die Landwirtschaft betreiben und wirtschaftlich schwach sind. Deshalb startete Mount Rosary Programme zur Verbesserung der Situation der Landwirte sowohl in landwirtschaftlichen Arbeitsweisen als auch bei gesundheitlichen Bedürfnissen.

Mit der Gründung der Ordensgemeinschaft der Helferinnen von Mount Rosary bekamen die Programme zur Verbesserung der Situation der Landbevölkerung einen Schub. Die Ziele des Ordens sind nicht nur geistlich, gegründet auf dem Wort Gottes und der Eucharistie, sondern beinhalten auch die Verbesserung der Lebenssituation der Menschen durch Landwirtschaft und Viehzucht und die Sorge für die Gesundheit der Menschen.

Die Idee der Schwestern ist außerdem, das Dorf- und Familienleben zu verbessern, indem die Kinder der Bauernfamilien sowohl schulisch als auch beruflich ausgebildet werden. Die Kinder sind Moodbidris Zukunft. Daher wurden ein Stipendienprogramm für Kinder (Schüler und Studenten) und ein Programm zur Förderung der beruflichen Selbstständigkeit für Frauen ins Leben gerufen. Aufgrund des wirtschaftlichen Abschwungs ist das Patenkinderprogramm der Caritas in Prag rückläufig Das gilt auch für die finanziellen Quellen für die Selbstständigkeitsprogramm für Frauen.

Kompetenz der Helferinnen von Mount Rosary zur Durchführung eines Viehhaltungsprogramms

Die Schwestern des Ordens werden nicht nur in geistlichen Dingen geschult, sondern auch in der Landwirtschaft, Gesundheitsfragen und sozialen und wirtschaftlichen Fragen. Neben dem theoretischen Unterricht haben sie auch Praxisunterricht und lernen aus den Erfahrungen der Landwirte in den Dörfern.

In der Tierhaltung lernen sie zu den folgenden Themen sowohl in Theorie als auch in der Praxis:

  • verschiedene Rassen von indischen Milchtieren: Amrit Mahal Hallikar, Killari, Deoni
  • exotische Rassen: Holstein friesisch, Ayreshire, Jersey, Brow-Swiss, Red Dane
  • Indien hat Kreuzungen von indischen und ausländischen Rassen, um ausländische Rassen an das indische Klima anzupassen
  • diese Rasse ist akklimatisiert: Jersey Tharparkar
  • um hohe Erträge bei der Milch zu bekommen, halten Bauern in Indien zum Beispiel Kreuzungen mit Jerseyrindern oder die indische Rasse Sindhi. Die Landbevölkerung hält auch die Rasse Gidda, um Milch nur für den Hausgebrauch zu bekommen
  • die Landwirte müssen, um die gewünschte Milch zu bekommen, gutes Futter verwenden. Als richtiges Grünfutter verwenden sie Musukina Jola, Sajji, Teosinte und Hafer. Andere Grünfutterpflanzen sind Paragras, Gras und Guinea Hybrid Napier
  • die Kühe können verschiedene Krankheiten bekommen, die zu weniger Milchleistung oder zum Ausbleiben der Milchleistung führen. Weitere Erkrankungen, wie zum Beispiel die Maul- und Klauenseuche oder Kuhpocken lassen nicht nur die Kühe des jeweiligen Bauern sterben, sondern infizieren auch die Tiere in den Ställen der benachbarten Landwirte. Regierungsärzte sind mit Medikamenten ausgestattet, um die Erkrankungen zu kontrollieren und zu behandeln. Wir haben einen solchen Arzt mit Assistenten in Moodbidri.

Zielgruppen und Familien, die an dem Viehhaltungsprogramm teilnehmen könnten

Bereits sechs Schwestern von Mount Rosary haben einen Bachelorabschluss in Sozialarbeit und eine andere hat einen Masterabschluss. Eine Schwester ist in indischen Zivilgesetzen geschult und arbeitet für Gerechtigkeit und ein menschenwürdigeres Dasein für die Kleinbauern. Die Schwestern sind in der Sozialarbeit erfahren, da sie in den letzten 20 Jahren in Entwicklungsprojekten gearbeitet haben.

In verschiedenen Projekten wurden Selbsthilfegruppen in und um Moodbidri aufgebaut. Derzeit haben wir 73 Gruppen mit jeweils 15 bis 20 Mitgliedern. Einige Gruppen haben sogar 30 bis 40 Mitglieder.

Ein Hilfsprogramm für indische Familien hat über 210 Mitglieder in 7 Gruppen in Kuntubudel, Delanthabettu, Manela, Nidpalli, Hirgan, Sampige und Alangar.

Die Spenden für diese Programme sind rückläufig.

Deshalb bitten wir jetzt die Freunde von Mount Rosary aus Tönisberg durch das Tierhaltungsprojekt um Unterstützung. Die ersten Zielgruppen, die wir ansprechen wollen, sind in Kuntubudel und Delanthabettu, zusammen sind es 41 Familien.

Wir bitten um 400 Euro pro Kuh und Begünstigten (Änderung vom 19.6.2014: die Familien haben darum gebeten, ihnen Kühe der indischen Rasse Gidda zu besorgen. Diese sind für 200 Euro pro Kuh – im Normalfall mit einem Kalb – zu bekommen).

Schlusswort

Ziel des Tierhaltungsprojekts ist die Verbesserung der Lebensbedingungen der Bauernfamilien und ihnen zu ermöglichen, ein menschenwürdiges Leben zu führen. Ein anderes Ziel ist es, die Kinder der Bauernfamilien schulisch und beruflich auszubilden. Jesus, tat Gutes und verkündete das Reich Gottes. So setzt alles, was die Partner im Tierhaltungsprojekt, die Bauernfamilien, die Sponsoren in Deutschland, die Freunde von Mount Rosary und die Schwestern hier tun, den Einsatz für das Reich Gottes fort, nämlich den Menschen und Kindern zu dienen und sie zu lieben.

Die Förderung erfolgt unabhängig von der Religionszugehörigkeit der Familien.

Schwester Prescilla D’Mello
Generaloberin